Montag, 17. Oktober 2016


Deutschland, Walderbach (Bayern):
Ehemaliges Kloster Walderbach, 3. Drittel 12. Jhdt. erbaut



Wenn man sich Walderbach vom Hügelland im Südosten nähert,
ist das ehemalige Kloster bereits von Weitem zu sehen.



Burggraf Heinrich I. von Regensburg gründete hier ursprünglich 
bereits um 1130 ein Augustiner-Chorherrenstift, 
das sein Sohn Otto I. 1143 in ein Zisterzienserkloster umwandelte.



Wie bei den Zisterziensern üblich, 
haben sie sich am Wasser - hier dem Fluss Regen - angesiedelt.



1803 wurde das Kloster allerdings 
im Zuge der Säkularisierung aufgehoben.



Seither dient die ehemalige Klosterkirche 
als Pfarrkirche St. Nikolaus und St. Maria.



... und die ehemaligen Klostergebäude zum Teil 
als Restaurant und Hotel sowie als Museum.



Vor der Kirche befindet sich das liebevoll
und lebendig gestaltete Wappen von Walderbach.



Obwohl die Kirche vor allem außen
im 18. Jhdt. stark verändert worden ist, ...



... sind innen noch zahlreiche Elemente 
der ehemals romanischen Basilika zu sehen.



Gleich am Eingang fällt das romanische Portal auf ...



... mit seinen kanellierten und verdrehten Säulen ...



... sowie zwei figürlich gestalteten Kapitellen, ...



... die allerdings so aussehen,
 als wäre das Original jeweils schon abgenommen 
und in ein Museum verfrachtet worden ...



... und durch einen Gipsabdruck ersetzt worden
(Dieses Foto ist leider unscharf).



Der erste Blick in die Basilika ist beeindruckend.



Die ehemalige Abteikirche ist eine dreischiffige Basilika ohne Querschiff
und gilt als die erste zisterziensische Hallenkirche.



Das bedeutet, dass das breitere Mittelschiff ...



... gleich hoch (und nicht höher) ist ...


 
 ... wie die beiden Seitenschiffe.



Obwohl die Zwischenräume inzwischen mit Beton verstärkt sind,
glänzen die tragenden Teile des Kreuzrippengewölbes ...



... dank der noch original erhaltenen Ornamentfresken in alter Pracht.



Der Saalchor wurde hingegen 1748 neu gestaltet ...



... und passt nicht wirklich dazu,
obwohl er sehr lichtdurchflutet ist.



 Bei genauerer Betrachtung der steinsichtigen Seitenwände ...



... fallen zahlreiche weitere romanische Details auf
wie dieses schlichte Rundbogenportal, ...




... das in eine im 14. Jhdt. angebaute gotische Seitenkapelle führt, ...



... sowie einige blinde Rundbogenfenster, ...



... wie dieses im Joch, das an den Chor anschließt, ...



... oder dieses vor der Westempore 
- ebenfalls in der Wand des südlichen Seitenschiffes.



Während die Empore bereits mit barockem Stuck verkleidet ist,
ist das wuchtige romanische Gewölbe darunter noch erhalten.



Auch dieses ist noch mit alten Verzierungen bemalt.



Ihren Turm im Stile des Rokoko
bekam die ehemalige Klosterkirche im Jahr 1779.



Im westlichen Seitenflügel des ehemaligen Klosters
ist sogar eine Brauerei eingerichtet, ...



... die ihr Bier hier im Gasthof-Hotel ausschenkt.



Auf der dazugehörigen Besucherterrasse ...



... gedeihen sogar Zitrusfrüchte.



In einem Flügel ist auch
das Museum des Landkreises Cham untergebracht.









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