Mittwoch, 7. Dezember 2016


Deutschland, Bad Kösen (Sachsen-Anhalt):
Romanisches Haus, zwischen 1150 und 1175 errichtet


 
Das Romanische Haus in Bad Kösen 
ist eines der ältesten Profanbauwerke in Mitteldeutschland 
und wird heute als städtisches Museum genutzt.


 
 
Es war einst Bestandteil eines Wirtschaftshofes,
der als Schenkung des Naumburger Bischofs Udo I. in den Besitz 
des nahen Zisterzienserklosters Schulpforte übergegangen war. 


 
 
1138 bestätigte Papst Innozenz II. dem Kloster
 diesen Wirtschaftshof als "grangia Cusne"
 mit all seinen Besitzungen und Zehentabgaben. 



Zwischen 1150 und 1175 schließlich
wurde das zweigeschossige Romanische Haus
aus Muschelkalksteinen errichtet
und diente dann dem Kloster Schulpforta 
als Wirtschaftsgebäude mit Stall-, Lager- und Wohnräumlichkeiten.



Noch heute steht es erhaben auf einer Terrasse über der Saale.


 

Hier die Südseite des Gebäudes, ...



... bei dem anscheinend früher voneinander getrennte Trakte ...



... nun unter einem Dach zusammengefasst wurden, ...



... da offensichtlich unterschiedliche
Steinfarben und -größen verwendet wurden.



Das Gebäude ist 31 m lang und 11 m breit.




Neben den ebenerdigen Rundbogenfenstern ...



... sind darüber ...



... auch noch einige kleinere romanische Fenster erhalten.



Einige Löcher sind schon mit Ziegeln gestopft worden.



Diesen Abgang in den Keller gibt es
anscheinend schon über 850 Jahre.



Innen ist das Romanische Haus ...


 ... seit 1955 ein Museum.



Es zeigt eine Dauerausstellung über die Kösener Stadtgeschichte ...



... und über die Geschichte des Klosters Schulpforte
(hier ein Modell davon), das nur 2 km entfernt ist.



Hier ein Kapitell, das aus der alten Klosterkirche stammt, ...



... sowie eine alte Truhe, die überall mit Eisenbändern verstärkt ist.



Hier kiann man auch noch 
einen romanischen Giebelschrank bewundern, ...



... der laut Dendrologie aus 1200 - 1220 stammt
und wahrscheinlich der Aufbewahrung von Kleidung gedient hat.



Wofür aber der vom restlichen Stauraum abgetrennte
Giebelraum oben auf dem Schrank genutzt wurde,
ist nach wie vor unklar.



 Hier noch eine zerbrochene alte Grabplatte,
wohl auch aus dem Kloster Schulpforte.



Die flache Holzdecke dürfte dem früheren Original entsprechen,
dieser große Saal war aber früher sicher in viele kleine Räume unterteilt.


Interessant war auch, dass die Türen zum WC
noch den alten DDR-Normen entsprachen
und daher sowohl niedriger als auch schmäler waren als die,
die wir "im Westen" haben.




Sehenswert,

weil nur noch wenige romanische Profanbauten

erhalten und auch zugänglich sind!









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