Samstag, 18. Februar 2017


Deutschland, Hecklingen (Sachsen-Anhalt):
Ehemalige Klosterkirche St. Georg und St. Pankratius, 
ab 1150 - 1160 erbaut



Ausnahmsweise beginnt mein Rundgang
um diese ehemalige Klosterkirche von Augustinerinnen diesmal im Osten.



Hier im Grundriss befinden sich der Chor und das Querhaus
mit ihren Apsiden auf der rechten Seite.



In Hecklingen ist die Ostseite noch original erhalten:



Zwei kleine Seitenapsiden,
die hier ans südliche und nördliche Querhaus angebaut sind, ...



... sowie eine größere und höhere Mittelapsis,
die an den Chor anschließt.



Der erste Bau dieser Basilika
wurde 1004 im Beisein von König Heinrich II. geweiht,
aber bereits 1050 durch einen Brand wieder vernichtet.




Der zweite romanische Bau wurde 1050 begonnen und 1060 geweiht,
in der Zeit der höchsten Blüte und Macht des Klosters.



Im Jahre 1496 zerstörte ein Brand Teile des Klosters,
jedoch nicht die Kirche.



1559 konvertierte die Äbtissin zum lutherischen Bekenntnis:

Das Kloster wurde säkularisiert und in ein Rittergut umgewandelt,
dem die Grundherrschaft über den Ort zustand.



Zwölf Jahre später kaufte die Familie von Trotha das gesamte Anwesen auf,
aus der Klosterkirche wurde die evangelische Pfarrkirche Hecklingens.


 
Heute wird sie auch für Konzerte genutzt.



Die imposante Westfassade besticht durch ...



... ihre Geschlossenheit und Einheitlichkeit.



 Beide Türme weisen je zwei Triforien übereinander auf, ...



... wobei die Türme erst 1887 - 1890 vollendet wurden.



Die Fenster im Seiten- und Mittelschiff sind vergrößert worden, ...



... wobei interessanter Weise im Seitenschiff noch kleinere Fenster
unter den Rundbogenfenstern vorhanden sind.



Das Großfeuer von 1496 vernichtete ...



... die südöstlich der Kirche gelegenen Klostergebäude.



Heute hat man hier einen schönen Park angelegt.



Hier vermutlich der Kreuzgang von innen, ...



... mit diesen alten Rundbogenfenstern mit Mittelsäule.
 


Diese rundbogige Öffnung ...



... hat ihre Mittelsäule schon eingebüßt.




Auch eine Seitenwand dazu steht noch, ...



... an deren Ende es einen Stiegenabgang ...



... zu einem noch relativ gut erhaltenen kleinen Raum führt.



Diesen betritt man durch diese Arkaden
die von einer hohen und schmalen Zwillingssäule getragen werden.



Auf der Ostseite gewähren gedrungenere Arkaden den Ausblick ...




... auf das so genannte Stadtschloss,
in dem ein Restaurant und Hotel untergebracht ist.



Doch hier noch einmal diese schönen Arkaden
mit ihren Zwillingssäulen ...



... und ihren verzierten Kapitellen.



Die ehemalige Klosterkirche betritt man an der Nordwestseite
durch dieses romanische Portal, ...



... dessen Blendsäulen und -kapitelle ...



... offensichtlich erst kürzlich überarbeitet wurden.



Im Inneren bewirkt der "quadratische Schematismus"
eine klare logische Gliederung.



Hier herrscht der rheinische Stützenwechsel vor:
Pfeiler - Säule - Pfeiler.



Die Ostapsis ist neoromanisch gestaltet.



Eine Rarität stellt dieser Zyklus an spätromanischer Stuckplastik
aus der Zeit um 1225 - 1230 dar:



Insgesamt vierzehn 1,25 große Engel besetzen
die Arkadenzwickel im Mittelschiff.



Diese sind nach byzantinischem Vorbild entstanden
und tragen entweder Schriftrollen oder Posaunen.









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