Samstag, 7. Oktober 2017


Österreich, Göttlesbrunn-Arbesthal (Niederösterreich):
Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Göttlesbrunn, 
1159 erbaut

 

Diese Kirche steht am Ostende des Ortes 
auf einer künstlichen Erdplattform
und war anfangs von einem Friedhof und einer Wehrmauer umgeben.



Obwohl sich die Kirche heute vorwiegend in barocker Gestalt zeigt,
kann sie doch noch mit einigen erhalten gebliebenen
romanischen Details aufwarten.

Das erste ist gleich diese kleine Kapelle in ihrem Südosten,
die einmal ein eckiges Beinhaus (Karner) war.



Heute dient sie als Begräbnisstätte
 für den ehemaligen Pfarrer Abt Bruno Heinrich.

Dieser ehemalige Abt des Zisterzienserstiftes Stams
war 1968 zu dessen Vorstand gewählt worden,
resignierte aber schon nach zwei Jahren,
da ihm die Tätigkeit des Abtes angeblich zu langweilig war.

Ab 1976 übernahm er die Pfarre Göttlesbrunn
und wirkte dort sowie auch in einer kleinen Holzwerkstatt im Pfarrhof
bis zu seinem Tod im Jahr 1992.



Dennoch darf in seinem Mausoleum
noch diese ältere Grabplatte an einer Seitenwand stehen.



Auch dieser kleine erhaltene Teil der Friedhofsmauer neben der Kapelle
ist noch ein Hinweis auf das hohe Alter dieses Ensembles.



Somit gelangt man zum nächsten romanischen Relikt, ...



... einem gut erhaltenen Rundbogenfenster in der Mitte Langhauses.

Es ist anzunehmen, dass dieses das mittlere 
von insgesamt drei ebenso gestalteten Fenstern war.



Auffällig ist hier die Fassung mit wunderschönem rosafarbenen Sandstein.



Doch auch das Südportal, das heute hinter einem kleinen Vorhaus geschützt ist,
weist deutliche romanische Spuren auf.



Innen hingegen ...



... ist von der Romanik nichts mehr zu erkennen.



Der Chor stammt erst aus dem 19. Jhdt.



Der Grundriss ist kreuzförmig und hat daher diese beiden Querhäuser.



An der Südwestecke des Langhauses sind aber ...



... ebenfalls noch romanische Spuren zu finden:



Die Ecksteine sind noch zu sehen 
und weisen typisch romanische Quaderformen auf.

Der unterste hier im Bild hat sogar dieselbe Farbe ...



... wie der Granitrahmen des mittleren,
noch erhaltenen romanischen Fensters.



Der schlanke Westturm ist ebenfalls erst später angebaut worden.



Auch die Nordwestkante des Langhauses
ist steinsichtig erhalten worden.



Die Nordseite hingegen ist nur noch barock gestaltet ...



... mit zwei Anbauten neben dem Querhaus.



Nach einem Brand im Jahr 1873 
wurde der ehemalige Rechteckchor abgebrochen 
und im Jahr danach neu errichtet.



Die Kirche steht heute unter Denkmalschutz.









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