Dienstag, 3. April 2018




Deutschland, Bacharach (Rheinland-Pfalz):
 Evangelische Pfarrkirche St. Peter, 
ca. 1180 - 1269 erbaut



Diese ehemalige Stiftskirche
präsentiert sich im Stil der rheinischen Spätromanik ....



... und steht direkt an der von Touristen
gerne frequentierten Oberstraße.



Sie wurde Ende des 12. bis nach Mitte des 13. Jhdts.
als dreischiffige Emporen-Basilika erbaut 
und Ende des 19. Jhdts. erneuert. 



Heute ist sie die Evangelische Pfarrkirche von Bacharach.



Dominiert wird sie vom ins Langhaus ragenden Westturm,
dessen zinnenbekröntes, spätgotisches Obergeschoss 
aus dem Jahre 1478 stammt.



Eine schlanke, achtseitige Dachpyramide 
aus derselben Zeit bildet den Abschluss.



Die Hanglage und das knappe Platzangebot ...



... verlangten nach einem Grundriss mit geringer Länge,
entsprechend steil fallen die Proportionen des Mittelschiffes aus. 



An das nicht hervorragende Querhaus
schließt sich im Osten eine halbkreisförmige Apsis an, ...



... flankiert von zwei runden Chortürmen.



Wie in Boppard und Andernach weist auch St. Peter
als Merkmal der rheinischen Romanik ...

 

... eine typische Zwerggalerie ...



... über dem schlanken und hohen Chor auf.



An dessen Südseite ist ein weiteres 
romanisches Rundbogenportal erhalten.



Das Südportal hingegen ...



... weist bereits eindeutige gotische Gestaltungselemente 
wie diese Spitzbögen auf ...



... und ist mit einem Stierkopf links 
und einem Widderkopf rechts geschmückt.



Das schönste Portal ist aber das an der Nordseite,
durch das man auch in die Kirche gelangt.



Innen überrascht St. Peter 
einerseits durch das kurze, steile Mittelschiff, ...



... das 11 m lang und dabei 17 m hoch ist, ...



... andererseits durch seine lebendige Farbigkeit,
die im Mittelalter in den Kirchen üblich war.

Die heutige Ausmalung erhielt das Gotteshaus
im Zuge der von 1968 bis 1970 sowie von 1992 bis 1995
durchgeführten Restaurierungen.



Der viergeschossige Wandaufriss orientiert sich
trotz der weitgehend romanischen Bauweise ...



... bereits an der Frühgotik des französischen Kirchenbaus,
der in dieser Zeit besonders im Rheinland 
gerne zum Vorbild genommen wurde. 



Die Geschosse der Hochschiffwand
ruhen auf Rundbogenarkaden mit rechteckigen Pfeilern.



Unter den Fenstern im Obergaden 
befinden sich Blendarkaden.
Der Aufgang zur Empore 
ist im südlichen Seitenschiff zu finden ...
... und ist ebenfalls originell gestaltet.



Die drei Joche des Mittelschiffs
sind mit einem Kreuzgewölbe gedeckt.


Im 15. Jhdt. entstanden dann 
die Empore im südlichen Querarm
sowie das dortige Netzgewölbe.



Die romanischen Fenster der Apsis 
mussten schon beim gotischen Umbau im 14. Jhdt. 
größeren Maßwerkfenstern weichen.



An der Ostwand des nördlichen Querhausarmes
befindet sich eine übergroße Darstellung des Hl. Christophorus.



Daneben sind am Querhausfenster ...



 ... noch mittelalterliche Fresken in Originalfarben aufgedeckt worden.



Die Seitenschiffe mit ihrem dekorativen Kreuzgewölbe
sind verlängert und reichen ...



... bis an die Westwand des die ganze Breite
des Langhauses einnehmenden Westquerbaus.



  Eine Besonderheit sind hier
diese hängenden Schlusssteine.



Im Westen führen beide Seitenschiffe ...



... in den nach drei Seiten offenen ...



... hallenartigen Raum unter der Westempore.



Nicht nur hier dient eine Vielzahl ...



... von Blatt- und Knospenkapitellen als Schmuck.



Auch die Kämpfer einiger Gewölbedienste des Mittelschiffs
sind einzigartig und bemerkenswert.



Dieses Kerlchen muss wohl als Buße für seine Unzucht
nun einen Teil des Gewölbes tragen.



Auch dieser Mann trägt schwer an seiner Last.



Im nördlichen Seitenschiff befinden sich gar diese beiden Figuren,
von denen diese hier eine Frau darstellt,
die zwei Schlangen an ihrem Busen nährt.



Der Mann gegenüber hat anscheinend das Böse überwunden
und die Köpfe von zwei Drachen fest im Griff.



Auffällig sind auch zwei Grabsteine:

Dieser für den Forstmeister Johann Friedrich von Wolfskehl,
der 1609 gestorben ist,  ...



... sowie jener für den Bacharacher Amtmann und Zollschreiber 
Meinhard von Schönberg († 1596).



Die Orgel wurde 1826 von den Gebrüdern Stumm
im historischen Orgelgehäuse aus den Jahren 1792 – 1793 gebaut.





Unbedingt ansehen!



St. Peter ist

eine der schönsten Kirchen 

des Rheingaus!










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